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Americas
Cup 2007: Wie werden die neuen Designs aussehen?
In der Euphorie über die Bekanntmachung des Austragungsorts
sind die neuen Regeln für den nächsten Americas
Cup mehr oder weniger unter den Tisch gefallen. Auch
schien es die anwesenden Designer gar nicht so brennend
zu interessieren, wie die Windbedingungen in Valencia
sind. Es ist klar, dass Valencia ein Mediumwind-Revier
ist, mit einer starken Seewind Attitüde. Bei
den Cups der letzten 20 Jahre spielten die Wetterbedingungen
die Hauptrolle. Teams gaben Unsummen für die
Erforschung der genauen Windbedingungen aus, um diese
Erkenntnisse ins Design einfließen zu lassen.
Jedes Revier kreierte sein Design. In Freemantle zum
Beispiel, mit seinen starken Freemantle Doktor, benötigte
man Boote die ab 18 Knoten Wind schnell waren und
bei 25 Knoten alles niederbügeln würden.
In San Diego brauchte man Boote die bei 12-15 Knoten
schnell waren und bei über 22 Knoten leider anfingen
sich selbst zu zerlegen.
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Und Valencia wird wohl Boote favorisieren, die in
ein 14-18 Knoten Windfenster passen. Aber warum ist
es beim nächsten Cup nicht mehr so entscheidend,
alles über die Wetterbedingungen in Valencia
zu wissen?
Das Geheimnis liegt in der neuen Formel.Nach dem Ende
eines jeden Cups setzten sich die Verteidiger und
einige Herausforderer zusammen und beraten über
die Regeln für den nächsten Cup.
Eines war von vornherein klar, die Kosten um am nächsten
Cup teilzunehmen, sollen sinken. Und die Boote sollen
nicht nach einem Cup zum alten Eisen gehören.
Obwohl hier jedem klar ist, dass man mit einem alten
Boot nicht den Americas Cup gewinnt. Jedoch für
Newcomer kann dies ein Anreitz sein die Americas Cup
Arena zu betreten. Und vor allem sollen die Boote
was ihre Performance betrifft enger zusammenliegen,
um ein größeres Gewicht auf die Crewleistung
zu bringen.
Oracle BMW und Alinghi haben vor kurzen eine Studie
bekanntgegeben, die maßgeblichen Einfluß
auf die Designs für den nächsten Cup haben
wird. Ian Burns von Oracle BMW erklärte gegenüber
Yacht-Exklusiv "Das Resultat der Studie und die
Idee hinter den Regeländerungen war, den Wert
der existierenden Boote zu erhalten und sie durch
Modifikationen konkurrenzfahig zu erhalten, ohne sich
dabei einer Modernisierung der Klasse zu verschließen"
Alinghi Designer Grand Simmer fügte hinzu, dass
das Reduzieren der Kosten eines der Hauptanliegen
war und das man teure Design-Features wie zum Beispiel
den HULA beim nächsten Mal vermeiden will mit
einem sehr viel strikter ausgelegten Regelwerk.
Einige im Team wie zum Beispiel Russel Coutts wollten,
dass die Boote sehr viel moderner werden und mit Canting
Keels und anderen Features aus den Open Classes ausgestattet
werden. Diese Vorschläge wurden jedoch mit Blick
auf die Kosten verworfen.
Ein weiterer Punkt war, dass man die Rennen enger
gestallten wollte, um den Cup für das Fernsehen
attraktiver zu gestalten. Um das zu gewährleisten
wurde die "'anomaly rule" verabschiedet,
um Designauswüchse zu verhindern, die entweder
extrem schnell oder im Falle eines Vertuns extrem
langsam sind. Im großen und ganzen soll damit
der ganzen Geheimnistuerei der letzten Jahre ein Ende
gesetzt werden.
Wie wird der Americas Cupper 2007 aussehen?
Das Displacment der Boote wird runter gehen und die
Segelfläche wird größer werden. Die
Boote werden eine Tonne leichter und somit nur noch
24 Tonnen wiegen. Das Designfenster für das Displacment
liegt bei 250 Kilo.
Die Segelfläche geht herauf, vor allem was die
Vormwindsegelfläche betrifft. Das begünstigt
spannende Vormwind-Duelle, da die Boote mit einer
Bö viel schneller aufschließen können.
Das Designfenster für die Segelfläche beträgt
5-7 qm. Beim letzten Cup waren es noch 25 qm.
Die Crewstärke wird von 16 auf 17 erhöht.
Mit Platz für einen Nichtsegler. Wird kein 18ter
Mann mitgenommen werden 100 kg auf dem Boot platziert.
Desweiteren werden Carbon Profilstags erlaubt. Carbon
Wanten bleiben allerdings weiterhin verboten.
Das Mindestgewicht für die Riggs wird um 250
Kilo gesenkt.
Verboten sind bei nächsten Mal Spinnaker aus
Laminaten und beheizbare Rümpfe und Kiele, um
den Wasserwiederstand zu verringen.
Alles in allem wurde den Designern sehr viel Freiraum
genommen und viele werden sagen, dass das nicht im
Geist des Americas Cups sei. Es sei jedoch angemerkt,
dass man am Ende doch spannende Rennen sehen will.
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