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Americas Cup : Alinghi gewinnt den Americas Cup
Nun steht es fest, der Americas Cup geht nach Europa.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Cups gewann heute
ein europäisches Team die wichtigste Trophäe
im Segelsport. Unter der Leitung von Russell Coutts
gewann das multinationale Team des Schweizer Biotech-Magnaten
Ernesto Bertarelli.
Russel Coutts ist mit diesem Sieg ein für alle
Mal der erfolgsreichste Segler aller Zeiten geworden.
Mit dem dritten Americas Cup Gewinn in Folge hat Coutts
mit der Segellegende Charlie Barr gleichgezogen, der
Anfang des 20. Jahrhunderts die Konkurrenz nach Belieben
beherrschte. Weiterhin hat Coutts mit der 14. Sieg
eines Americas Cups Rennens die Bestmarke von Dennis
Conner (13 Siege) überboten.
Es wäre allerdings ungerecht Russel Coutts den
Sieg alleine zuzuschreiben. Der Erfolg wäre ohne
seine beiden engsten Vertrauten aus den ehemaligen
"Team Magic" - Brad Butterworth und Murray
Jones nicht möglich gewesen. Ohne den taktischen
Input dieser beiden wäre Coutts nicht so stark
gewesen.
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Alinghi (SUI-64) beat Team New Zealand (NZL-82)
– Delta: 00:45
Alinghi leads Team New Zealand in the best-of-nine
series, 5 – 0.
Auch das letzte Rennen des diesjährigen Americas
Cups sah einen überzeugenden Start - Ziel Sieg
von Alinghi. Wie schon im vierten Rennen verzichteten
beide Teams auf einen Dial-Up, stattdesssen fuhren
beide wieder tief in die Startbox hinein, um eine
Timed Distance Anfahrt auf die Startlinie vorzunehmen.
Wie schon vor zwei Tagen timete Coutts seinen Start
absolut perfekt. Er fuhr bei Null mit Top Speed über
die Startline. Auch Team NewZealand starte gut aber
nicht so perfekt wie Alinghi. Dean Barker startete
etwas schlechter in Lee von Alinghi.
Wie schon so oft in diesem Cup-Sommer demonstrierte
Alinghi ihre Überlegenheit an der Kreuz. Bei
den heutigen Bedingungen - um 15 Knoten Wind - konnte
Alinghi wieder einmal mehr Höhe segeln als Team
NewZealand, ohne auch nur etwas langsamer zu sein.
Überhaupt scheint die Fähigkeit von Alinghi,
diese "Killer-Höhe" fahren zu können,
eines der Erfolgsgeheimnisse dieses Bootes zu sein.
Team NewZealand konnte Alinghi auf der ersten Kreuz
nichts entgegensetzten, und somit baute Alinghi den
Vorsprung bis zur ersten Tonne auf 21 Sekunden aus.
Auf den ersten Vormwindgang holte Team NewZealand
wieder etwas auf und verkürzte den Rückstand
auf 18 Sekunden.
Während der zweiten Kreuz deckte Alinghi Team
NewZealand sehr konsequent und versuchte Dean Barker
nicht wieder ins Rennen kommen zu lassen. Trotz der
engen Deckung durch Alinghi gelang es Team NewZealand
am Ende der zweiten Kreuz wieder etwas aufzuholen.
Der Rüchstand an der zweiten Luvtonne betrug
lediglich 16 Sekunden. Team NewZealand war wieder
dran.
Für den zweiten Vormwindgang entscheid man sich
auf Team NewZealnad leider für einen Gennaker,
während Alinghi sich für einen symetrischen
Spinnker entschied. Bei den herrschenden Bedingungen
war der Spinnaker jedoch das schnellere Segel. Zu
allem Überfluß brach auf Team NewZealand
Mitte des Vormwinders auch noch der Spinnkerbaum.
Wieder einmal durch einen Materialschaden behindert,
verlor Team NewZealand weiteren Boden. Bei dieser
Gelegenheit merkte man auch, daß die Crew das
Vertrauen ins Boot verloren hat. Der Vorschiffsman
beförderte den Spibaum mit einem lauten "Fuck"
ins Wasser.
An der Leetonne hatte Alinghi ihren Vorsprung auf
42 Sekunden ausgebaut. Von hier an hatte Team NewZealand
nichts mehr eingegenzusetzten und die Niederlage war
somit besiegelt.
Mit Alinghi hat der Americas Cup einen würdigen
Sieger gefunden. Das Boot war eindeutig das beste
des Wettbewerbs, und die Crew um Russel Coutts war
eine Klasse für sich.
Sehr erfreulich ist die Meldung, daß Team NewZealand
nicht zerbricht und bekanntgegeben hat, Alinghi bei
nächsten Americas Cup in Europa herauszufordern...
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